Der deutsche Rollenspielmarkt

Ich habe mich heute gefragt, wie wohl der Rollenspielmarkt in Deutschland derzeit ausgestaltet ist. Natürlich veröffentlicht kein Verlag seine Verkaufszahlen. Aber bei dem Onlinehändler Amazon gibt es einen Verkaufsrang. Also habe ich mir die Grundregelwerke aller deutschen Systeme angeschaut, die ich finden konnte, und miteinander verglichen. Selbstverständlich ist das eine Momentaufnahme aus der Sicht von Amazon. Aber trotzdem fand ich die Daten interessant genug und habe kurzerhand eine kleine Grafik dazu erstellt. Ich habe mir vorgenommen in ein paar Monaten die Daten erneut zu erheben und alle bis dahin gefundenen Fehler zu berichtigen.

Der deutsche Rollenspielmarkt

 

 

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29 Antworten auf Der deutsche Rollenspielmarkt

  1. Stefan sagt:

    Bei „Myranor“ und „Opus Anima“ haben sich Rechtschreibfehler eingeschlichen. Was hat diese angegebene Gruppe zu bedeuten?

    Ich finde auch interessant, dass ein noch nicht veröffentlichtes Spiel vor bereits vor schon lange veröffentlichen Spielen gelandet ist.

    • Sebastian sagt:

      Danke für den Hinweis, Stefan. Wird bei der nächsten Version berichtigt. Wenn Du dort ein Spiel gefunden hast, dass noch nicht veröffentlich ist, dann hat es einen Amazon-Verkaufsrang :) Wie es den bekommen hat, kann ich Dir nicht erklären. Du kannst es aber ganz einfach selbst online nachschauen. Falls es eines der Spiele ganz unten ist, dann beachte den kleinen aber feinen Hinweis, dass ich für diese Spiele _keinen_ Rang gefunden hatte (als “nicht gelistet” in der Tabelle) aufgeführt. Schließlich kann ich auch Fehler machen: Wenn Du mir also genau sagst, welches Spiel es sein soll, dann berichtige ich das gerne!

      • Stefan sagt:

        Es handelt sich um „Lied von Feuer und Eis“ zu dem kommt am 3. April die Schnellstartregeln und nach einem kurzen Check habe ich diese Schnellstartregeln gefunden auch wenn der Verkaufsrang dort mit 20k mehr als bei dir angegeben ist. Vielleicht wertet Amazon auch Vorbestellungen aus.

        • Sebastian sagt:

          Ja, da gab es nur die Schnellstarter-Regeln. Beim Update kann ich dort dann das Grundregelwerk heranziehen, wenn es dann schon erschienen ist.

          Der Verkaufsrang ändert sich übrigens relativ schnell – welches Intervall da genau hintersteht, weiß ich noch nicht. Es ist – wie erwähnt – nur eine Momentaufnahme.

  2. Blechpirat sagt:

    Spannende Sache das. Kannst du das Bild vielleicht noch mal in voller Auflösung posten?

    • Sebastian sagt:

      Wenn Du auf das Bild klickst, findest Du oben eine Zeile mit den voll Maßen – da hat das WordPress-System die hochauflösende Datei versteckt und verlinkt :)

  3. Pingback: Verkaufsränge deutscher Rollenspiele | Rollenspiel-Almanach - Im Angesicht des Würfels

  4. Pingback: Malmsturm im Amazonverkaufsrangvergleich | Malmsturm - ein Fate-Rollenspiel

  5. Zornhau sagt:

    Barbarians of Lemuria mit so hoher Einstufung? Und dabei jammert Ulisses, daß es sich nicht so gut verkaufen würde. – Dagegen geht sowohl Savage Worlds als auch Space 1889 deutlich besser und öfter über die Ladentheke als Barbarians of Lemuria.

    Irgendwie scheinen die hier verwandten Kenngrößen ein ZERRBILD der eigentlichen Verkäufe und damit auch des Interesses an und der Verbreitung von spezifischen Rollenspielprodukten zu zeichnen.

    Würden die Aussagen der Graphik stimmen, dann müßten ja UNMENGEN Barbarians-of-Lemuria-Spieler hierzulande zu finden sein, die zahlreicher noch als alle deutschsprachigen Savages sein müßten. – Ist aber nicht der Fall.

    • Sebastian sagt:

      Die Daten sind eine Momentaufnahme. Wenn Babarians of Lemuria diesen Rang im Verhältnis zu den anderen allerdings hält, dann würde ich anfangen nachzudenken :) Je höher ein Rang ist, desto wahrscheinlicher ist seine Konstanz. Beispielsweise könnte ein Verkauf schon im unteren Segment über 200.000 und 190.000 entscheiden. Während man für 10.000 auf 4.000 sicherlich sehr, sehr viele Verkäufe braucht. Amazon scheint da aber nicht nur die aktuellen Verkäufe, sondern auch die vergangenen Verkäufe (die aber umso schwächer, je länger sie her sind) einzurechnen. Die genaue Formel (und die Relation) ist mir aber nicht bekannt. Da sie aber auf alle gleich angewendet wird, kann man wenigstens unter den Titel die aktuelle Popularität ablesen.

      Dass der Verkaufsrang aber nicht alles ist, sollte auch klar sein. Aber er kann ein Indiz sein. Und ohne andere Daten kann man hier wenigstens die Relationen versuchen zu erarbeiten. Ich denke, dass die Aussagekraft mit einem Update – und damit einer Darstellung der Entwicklung – steigt.

  6. Witzige Idee.
    Das mit BoL find ich aber auch schräg. Genauso wie die Einordnung von HEX im vergleich zum eingestellten Legend of the 5 Rings.
    Amazon ist mMn bei Rollenspielen eh so eine Sache. Viele Bücher sind da schlecht zu finden und die Beschreibungen sind auch so meh. Ich würde mal die These aufstellen das viele Rollenspieler (~50%) ihre Sachen beim lokalen Händler, spezialisierten Onlineshop oder auf Messen/Cons kaufen. Vielleicht kommen die eigenartigen Zahlen auch darum zustande.

    Aber auf jeden Fall eine tolle Idee und auf jeden Fall interessant.

    • Sebastian sagt:

      Auf Grund der schwindenden Anzahl von Händlern und weil nur ein sehr kleiner Teil der Rollenspieler auf Messen und Cons geht – ich selbst habe übrigens fast zwanzig Jahre Rollenspiele gespielt OHNE eine Messe oder Con besucht zu haben – glaube ich da schon fast eher an umgekehrte Zahlen … zumindest in Zukunft. Der Buch- und der Versandhandel machen einen gewaltigen Teil aus. Und Amazon ist sicherlich einer der größten in dem Bereich.

      Aber das sind alles nur Spekulationen.

      Doch selbst wenn wir hier einen Teilmarkt haben: Es sind relative Zahlen. Das größte Problem sehe ich derweil in der Momentaufnahme. Wenn man die Daten über längere Zeiträume erfasst, wird die Aussagekraft sicherlich immer größer. Es bleibt aber immer eine gewisse Unschärfe.

  7. Taysal sagt:

    Der Amazon-Verkaufsrang ist ziemlich nichtssagend. Er stellt ja nur einen Vergleich der Verkäufe einer Produktlinie über einen willkürlich festgelegten Zeitraum fest, mit langsam sinkendem Rang zur Spitze hin, bei Null bis wenig Bewegung von Seiten (potenzieller) Kunden. Der Verkauf von einem Buch kann bereits zu einer Verbesserung von 100k sorgen. Du kannst zwar sehen ob Spiel A in den letzten 24 Stunden für Kunden interessanter war als Spiel B, aber das war es eigentlich auch schon.

    Ich habe mal die Amazon-Info zum Thema unten gepostet. Amazon redet von “verkauften Exemplaren”, aber ich kenne Autoren und Verlage, deren Titel auch ohne Verkäufe im Rang nach oben gingen, was wohl an Vorbestellungen und Seitenaufrufen des Produkts gelegen haben muss. Oder Amazon steuert mit dem Ranking einfach das Kaufverhalten seiner Kunden. :)

    Zitat Amazon:
    Sie als Kunde bestimmen den Erfolg unseres Angebots. Daher werden sämtliche Titel unserer Website auch mit ihrem Verkaufserfolg gelistet. Je höher die Anzahl der verkauften Exemplare, desto höher rückt der Titel in unserem Verkaufsrang. Die jeweilige Platzierung ist vor dem Hintergrund unseres gesamten Katalogumfangs zu sehen. Der Amazon.de-Verkaufsrang wird regelmäßig aktualisiert. Die Rangzahlen 1-10.000 werden jede Stunde neu ermittelt und spiegeln die Verkäufe der vergangenen 24 Stunden wider. Eine Aktualisierung der Verkaufsränge 10.001-100.000 findet täglich statt, die der restlichen Plätze einmal im Monat. Unsere Top 100 aller Produkte finden Sie unter der Rubrik “Bestseller” auf unserer Startseite.

    • Sebastian sagt:

      Vorbestellungen zählen mE genauso wie Verkäufe rein. Seitenaufrufe konnte ich bisher nicht damit kausal verknüpfen. Ich habe das schon mal versucht zu testen.

      Es ist und bleibt eine Momentaufnahme. Da ich einen guten Blick auf die Vergleichbarkeit zum stationären Handel habe, würde ich da schon eine gewisse Indizwirkung unterstellen wollen. Aber es gibt – wie immer – auch hier sicherlich Ausnahmen: Systeme die im Handel besser performen als Online und umgekehrt.

  8. greifenklaue sagt:

    Tolle Momentaufnahme. Ich bin überrascht, dass Aborea vor Rolemaster und beides vor Traveller liegt – entspricht das denn Deiner Erfahrung? Ich vermute mal, der kürzliche Sonderpreis von 16 Euro tut nochmal ein übriges dazu bei – und bei den anderen beiden die schon längere Verfügbarkeit.
    “1W6 Freunde” von Prometheus, Dungeonslayers von Uhrwerk und Deadlands: Hölle auf Erden – gerade erschienen fehlt. Ich hoffe mal, letzteres geht ab wie ne Rakete! (Und mittleres schätze ich recht hoch ein, wobei es ja zwei GRWs gibt)

    • Sebastian sagt:

      Ich habe alle Daten erfasst, die mir auf Anhieb zugänglich waren. Ich werde in der nächsten Version alle bis Änderungen nachhalten. Ich denke so wird die Übersicht von Mal zu Mal besser. ABOREA hat jetzt fast seit November einen Verkaufsrang von ca. 4000 gehabt. Aber in dem Moment, als ich die Übersicht erstellt hatte, war er eben geringer. Das kann daran liegen, dass ABOREA in der Tat einige Zeit bei Amazon günstig zu haben war. Anhand dieser Entwicklung habe ich auch ein ganz gutes Gefühl dafür bekommen, was für Verkäufe hinter 4.000 und welche hinter 20.000 zum Beispiel liegen: Um es kurz zu machen… Welten! Je höher der Rang ist, desto mehr braucht es für jeden weiteren Rang. Die Weihnachtszeit selbst ist übrigens kein guter Grund für einen besseren Rang, da dieser Wert ja relativ ist und alle Systeme “auch” Weihnachten hatten. :)

  9. Athair sagt:

    Ziemlich cool, dass du dir die Mühe gemacht hast.

    Andererseits … ob amazon für den deutschen Rollenspielmarkt tatsächlich eine bedeutende Rolle spielt?

    @ Nichtveröffentlichung von Verkaufszahlen:
    Die Amis von Evil Hat sind da eine bmerkenswerte Ausnahme.

    http://www.evilhat.com/home/tag/sales-numbers/

  10. Nette Ideen, aber bei der Ansicht stellen sich mir doch dann einige Fragen.

    Wie viele der Rollenspieler kaufen auf Amazon? Um sagen zu können ob die Zahl eine repräsentative Grösse ist?

    Werden auf Amazon gängige Produkte gekauft oder kauft man eher Exoten welche man bei seinem lokalen Rollenspielgeschäft nicht erhält?

    Wie kann ein Produkt „Lied von Feuer und Eis“ ohne das es bereits erhältlich ist einen Verkaufsrang besitzen?

    Waren das Vorbestellungen oder bedeutet das, dass jede Produkt darunter 0 Verkäufe hat?

    Anbei eine Erklärung von Amazon dazu: http://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=help_search_1-1?ie=UTF8&nodeId=527588&qid=1361103161&sr=1-1

    Welche Aussage hätte es wenn Buch A vor 3 Tagen innerhalb von 30 Tagen 1x verkauft wurde und Buch B vor 12 Tagen innerhalb von 30 Tagen 1x und Buch C gestern innerhalb von 30 Tagen 1x vorkauft wurde?

    • Sebastian sagt:

      Vorbestellungen haben meiner Erfahrung nach einen Einfluss auf den Verkaufsrang.

      Wie gesagt: Wenn man die Daten in regelmäßigen Abständen erhebt, dann wird die Aussagekraft immer größer.

  11. Pingback: Die Rollenspiellandschaft im Überblick « Ein Rollenspiel – Blog

  12. greifenklaue sagt:

    Hmm, hatte es bei uns im Forum verlinkt und sind dabei zwei Dinge aufgefallen, die ich mal so wiedergeben will:
    - Zum einen ist BoL schon wieder auf Rang 235.000 zurückgefallen – das scheint aölso sehr schnell zu gehen.
    - Zum anderen ist SW in Spielzeug gelistet und damit der Rang schwer vergleichbar (ähh, noch ist es ja nicht gelistet)
    -> http://forum.greifenklaue.de/index.php?topic=1473.msg101536#msg101536

    • Sebastian sagt:

      Wie gesagt: Stichproben in Intervallen werden hier immer verlässlichere Daten ergeben. Aber irgendwann und irgendwo muss man ja mal anfangen :)

  13. Swen sagt:

    Um relativ verlässliche Daten von Amazon zu erhalten, kann ich nur die Seite “Novelrank.com” empfehlen. Dort kann man Bücher in Sachen Verkäufe und Verkaufsrang relativ exakt verfolgen.
    Ich mache dies nun schon seit dem 8. Februar mit meinem Spielbuch “Reiter der schwarzen Sonne” und bin sehr zufrieden.
    Man muss das Buch, sprich die ASIN selbst angeben und schon kanns losgehen!

  14. Pingback: Verkaufsränger deutscher Rollenspiele auf Amazon - Eine Nachbetrachtung | Rollenspiel-Almanach - Im Angesicht des Würfels

  15. Agent Orange sagt:

    Hallo.

    Was genau ist denn der Zweck dieser ganzen Veranstaltung?

    Gestern wurde dieses Thema ja auch im Tanelorn-Forum (http://tanelorn.net/index.php/topic,82573.0.html) sowie auf einem weiteren Blog (http://glgnfz.blogspot.de/2013/02/die-rollenspielszene-im-amazon-spiegel.html) von jemand anderem (Glgnfz, auch bekannt als Moritz) gepostet, was mich dazu bewog zu fragen, was denn nun diskutiert werden sollte.

    Vor mir ließen sich ein paar Leute zum Ranking von Aborea aus; wieder andere stiegen in eine kurze Buchpreisbindungs- und Mehrwertsteuerdiskussion ein.
    Aber so richtig erschloss sich mir das Thema nun nicht, was ich als Frage (auch mit polarisierenden Spitzen) aufwarf. Dafür musste ich mir von dem Threadsteller dann Vorhaltungen darüber machen lassen, dass ich eine Spaßbremse sei, wo es doch ersichtlich ein “Test” sei. Dagegen spricht aber zum einen, dass er ohne Ausgangsthese oder Frage zur “Happy Discussion” einlud, und zum anderen, dass es eben nicht ersichtlich ein “Test” war (, es sei denn, der Name “Sebastian” ist synonym für “spaßiger Test”) . Insoweit bin ich dann sehr dankbar, dass er die notwendige Klarstellung im Nachhinein getroffen hat.

    Allerdings stellt sich mir dieselbe Frage nun auch hier. Ist Dein Motiv auch nur “ein spaßiger Test”? Oder verfolgst Du mit dem Vergleich von Amazon-Momentaufnahmen ein besonderes Ziel? Und welchen Erkenntnisgewinn erhoffst Du Dir daraus? Und was soll der Bezugspunkt sein?

    Da der Sphärenmeister kritische Töne auf seinem Blog hierzu äußerte, entlud ich meine grundsätzliche Kritik an diesem Unterfangen an selbiger Stelle entsprechend. Tut ja keine Not, den selben (langen) Text mehrfach zu posten.

    • Agent Orange sagt:

      Korrektur: Nicht der Sphärenmeister, sondern Dominik auf dem Rollenspiel Almanach … (Keine Ahnung, warum ich die beiden IMMER durcheinander bringe …)

  16. Kuchenklau sagt:

    Interessant! Vor allem auch die Reaktionen (auch an anderen Orten) erinnern mich sehr stark an ein Phänomen aus dem letzten oder vorletzten Jahr. Da war plötzlich die PC Gamerszene in Aufruhr weil Landwirtschaftssimulator sich immer in den Top Ten beim Amazon Verkaufsrang hielt und es sich niemand erklären konnte, weil so etwas spielt ja niemand! Da spielten auf jeden Fall auch die Vorbestellungen eine starke Rolle.

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