Gestern gab es eine Premiere für mich. Ich habe an einer Runde teilhaben dürfen, die ABOREA bespielt. Ort des Geschehens war die Region rund um Rybendorf im Suderland. Als Materialien kamen die Karte zum Einsatz, die Hintergrundbeschreibungen aus dem Spielleiterheft und diverse Rolemaster-Regelbücher. So weit, so beschaulich. Interessant für mich war allerdings, wie ein Dritter eine nicht detailiert beschriebene Region mit Leben füllt. Da ich selbst zu jedem Teil mir irgendwann etwas ausgedacht hatte, würde das in jedem Fall ein anderes Suderland sein, als meines. Würde das problematisch für mich sein?
Zunächst muss ich erwähnen, dass der Spielleiter die Karte für seine Detailansichten vergrößert hat. Das mag in gewissen Maßen funktionieren – er hatte aber bei der starken Vergrößerungsrate ein Pixeldurcheinander erzeugt. Hier hatte ich innerlich die erste Notiz festgehalten: “Karte für solche Zwecke irgendwie hochauflösend bereitstellen.”
Dann endlich habe ich ein völlig anderes Suderland kennengelernt. Es basierte irgendwie auf den bekanntgemachten Informationen, aber diese waren frei interpretiert und das Ergebnis war für mich eine neue Welt. Das Schönste dabei: Es hat mich nicht gestört, sondern sogar begeistert. Ich konnte etwas entdecken. Sicherlich hat man hier und da bekannte Namen gehört, aber die Assoziationen, die ich damit habe, konnte ich leicht überspielen.
Auffällig war die Ansiedlung von Legenden rund um die Namen auf der Karte. Genauso ist es auch beabsichtigt. Die Beschriftungen auf der Karte sollten jeden herausfordern, etwas zu erfinden. Dass dabei aus Sylria ein Sirenengebiet wird, wäre mir nicht unbedingt eingefallen, aber nun gut
Die Konzepte von “Weiß und Schwarz” in der Magie hatten am ersten Abend nur wenig Wirkung. Allerdings gab es kaum Zauberer und noch weniger “echte” Priester; begegnet sind wir keinem. Ich bin gespannt, wie das in den kommenden Sitzungen eingeflochten wird.
Meine zweite Notiz galt dem Verständnis der Handelssprache. Sie war hier besonders schwer zu erlernen und man durfte möglichst nur mit drei Wörtern sprechen. Gedacht war es von mir anders:
Die Handelssprache soll besonders einfach zu erlernen sein. Sie ist deswegen entsprechend leicht konstruiert: Es gibt zwar eine geringere Anzahl von Wörtern, aber es dürfen trotzdem schon Sätze mit mehr als drei Worten sein. Hohe Poesie ist damit nicht möglich, aber eine übliche Konversation schon.
Siehe auch Spielleiterheft (Seite 27f.).
Aber es gibt nicht nur ein ABOREA, sondern viele Tausend. Jeder wird das anders gestalten. Und ich bin mir über eines seit gestern sicher: Ich bin begeisterter Entdecker der (anderen) ABOREA-Welten.
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Aborea und das Suderland bietet auch mir für zwei Rolemaster-Runden den Hintergrund, neben Trion & Leet, was ja durch die Abenteuer schon etwas mehr Material bietet. Und für eine neue Spielrunde ist die Südspitze von Palea, namentlich Shuria und das Zhark-Gebirge, als Hintergrund geplant.
Deshalb mal die Frage – wie weit ist denn der Schritt “Karte für solche Zwecke irgendwie hochauflösend bereitstellen.”?