ABOREA – Agan

54°50,0‘ N 067°30,0‘ O

Die nördliche Halbinsel Paleas besteht aus zwei großen Territorien: Agan und Hamanien. Ersteres umfasst den östlichen Teil und misst mehr als 300.000qkm. Das Klima ist kühl und im Winter fallen die Temperaturen mancherorts unter -30 Grad Celsius. Der Boden taut hier oben im Norden nur in drei Monaten im Sommer auf. Die Bewohner Agans sind Nomaden, die in Stämmen organisiert unter diesen extremen Bedingungen einen ständigen Kampf um Überleben führen. Die Aganer bereisen die endlosen Weiten und Steppen, bleiben selten länger als ein Mondviertel an einem Ort. Im Süden des Landes, nah dem südöstlichen Gebirge, dem Hornkamm, liegt Thingul, die größte Stadt Agans, direkt am Rhalghatt, der Hamanischen Bucht. Von hier legen wenige Schiffe gen Süden ab – meist zu den Inseln, manche sogar bis in das Suderland. Doch das Pjiorn gilt als gefährliches Gewässer und gerade im Sommer kommt es häufig im Rhalgatt zu der gefürchteten Bracht – einer bis zu zehn Meter hohen Welle.

In den Ausläufern des Hornkamms gräbt man schon lange nach Eisen und Kupfer, doch oben im Norden soll es wertvollere Schätze geben. Es ist eine der alten Traditionen, dass die Heranwachsenden zur Weihe alleine in den Norden ziehen und mit einem Geschenk für den Stamm zurückkehren müssen. Viele kommen mit erlegtem Wild. Doch einige erzählen mit großen Augen am Lagerfeuer von seltsamen Abenteuern. Geister, Riesen und flüsternde Nordwinde, Eiswesen und fallenden Sterne… die Zeit an den nordischen Feuern ist die Geschichtenzeit.

Trotz der feindlichen Bedingungen leben mehrere Millionen Iares in Agan. Doch ihre große Zahl fällt in den Weiten nicht auf. Ab und zu treffen sich die Stämme in der Endlosigkeit oder entsenden Abgesandte nach Thingul  – dann wird gefeiert, geschwatzt und vor allem auch gehandelt. In Agan gibt es regen Tauschhandel und nur in Thingul wird von den Händlern die Währung fremder Länder akzeptiert.

Die Stämme selbst werden vom jeweils Stärksten geführt. Einige Stämme wählen aber ihre Führung auf andere Art und Weise; stets ist es aber eine herausragende Fähigkeit, die diese Personen auszeichnet.

Jeder Stamm lebt seine eigene Kultur und Regeln, auch wenn vieles sich stark ähnelt und einige Bräuche gleich sein mögen. Während ein Totschlag bei dem einen Stamm (nur) eine Blutschuld bedeutet, kann es in einem anderen mit dem Tod bestraft werden. Diese Unterschiede sind es letztlich auch, weshalb es in der aganischen Geschichte eine Seltenheit ist, wenn sich mehrere Stämme zusammenschließen, selbst wenn dieses Bündnis von kurzer Dauer ist. Auslöser für diese raren Vorkommnisse sind meistens gemeinsame Bedrohungen von außen. Vor vielen Hundert Jahren kam es zu einem solchen Bund, als eine Vielzahl von mordbringenden Übergriffen aus Hamanien passierten. Aber der Streit ist mittlerweile beigelegt worden, wenn auch mit viel Blut, und die Grenze ist längst durch die umherziehenden Stämme in einem ständigen Fluss. Doch dieser Zustand darf nicht als Frieden interpretiert werden: Bei der nächstbesten Gelegenheit werden Hamanier und Aganer ohne zu zögern das Schwert gegeneinander erheben. Ein solcher Zwischenfall kann sogar zu der Vernichtung eines ganzen Stammes führen. Gefangene, Sklaven oder Geisel werden in der Regel nicht genommen.

Und sie selbst sind auch nicht sehr zimperlich mit ihren Nachbarn. Es erinnert fast an ein Ritual, wenn „mal wieder“ die Langboote der Aganer gen Vlielen aufbrechen – auf der Suche nach schneller Beute an den Küsten des kleinen Inselreiches.

Die Aganer glauben an Naturgeister und haben für alle Winde einen anderen Namen. Sie sind abergläubisch und haben große Angst vor Unnatürlichem. Wenn es Zauberer hier geben sollte, dann halten sie sich wohlweislich versteckt.

(Es gilt – wie auch schon zuvor: Der Text ist nicht in der endgültigen Fassung, wurde bislang nicht lektoriert und kann bis zur Verwendung in einem Atlas auch noch inhaltlich geändert werden.)

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